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Hier erfährst Du alles rund um's Messer

Einführung

Messer sind so vielseitig und umfangreich. Aus so vielen verschiedenen Quellen bekommt man Informationen, die sich oft wiedersprechen oder schlichtweg falsch sind.

Ich versuche Dir hier mein WIssen weiterzugeben, als Anhaltspunkt auf das Du immerwieder zurückgreifen kannst um Dir ehrliche Informationen einzuholen. Falls Du Fragen hast kannst Du mich gerne kontaktieren, ich helfe Dir gerne!

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Damaszener - Stahl

Damaszenerstahl oder Damast, Damascus, oder auch Laminatstahl bezeichnet Stahl der aus mindestens zwei unterschiedlichen Stahlsorten hergestellt wird. Oft werden mehrere Stähle verwendet, um deren Eigenschaften miteinander zu kombinieren. Dazu werden Flachstähle aufeinander geschlichtet und unter hoher Hitze (mind. 1200 °C) mittels Hammerschlägen zu einem Stück feuerverschweißt. Die zuvor voneinander getrennten Stähle verschmelzen förmlich zu einem Stück. Diese Schmiedetechnik wird heute nur noch von wenigen praktiziert, da sie sehr anfällig für Fehler ist, die man erst sehr spät im Verlauf der Messerherstellung feststellen kann. Der Schmied muss daher genau wissen was er tut, Erfahrung und ein enormes Know-How sind dafür erforderlich.
 
Damaststahl ist leider kein geschützter Begriff, sodass auch Damast-Imitate oft für kleines Geld (20-50€) angeboten werden. Das macht es natürlich sehr schwer handgeschmiedeten Damast gegenüber dem der Industrie durchzusetzen, da der Einkaufspreis von qualitativ hochwertigen Stahl, den eben erwähnten Wert, schon um ein Vielfaches übersteigt.
 
 
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Schmieden, was ist das eigentlich ?

Schmieden ist eine uralte Handwerkskunst, die schon seit Jahrhunderten von den Menschen betrieben wird. Schmieden ist im Grunde nichts anderes als Eisenmetalle bzw. Stahl umzuformen – ob kalt oder warm. Üblich ist es Stahl mit einer Kohleesse oder Gasesse zu erhitzen, um es leichter formen zu können. Für das  traditionelle Schmieden wird wie schon vor hunderten Jahren ein Amboss und ein Schmiedehammer benötigt. Heute gibt es einige Hilfsmittel, wie zum Beispiel den Luftschmiedehammer, der das Schmieden erleichtert.

Oftmals werden im Verkauf angebotene Messer als „geschmiedet“ bezeichnet – nun, das kann natürlich einerseits bedeuten, durch Handarbeit mühsam getriebener und geschmiedeter Stahl – oder auch Messer die mittels industriellen Gesenkschmieden hergestellt wurden.

Ich will nicht sagen, dass gesenkgeschmiedete Messer schlecht sind, jedoch weisen diese bei Weitem nicht die Eigenschaften wie handgeschmiedete Messer auf. Industriell hergestellte Messer haben somit durch die Reduzierung der Arbeitszeit einen viel niedrigeren Preis als handgeschmiedete Messer. Mir persönlich fehlt da allerdings die Individualität. Das Gefühl ein Messer in Händen zu halten, das den eigenen Wünschen und Vorstellungen entspricht, dass einfach einzigartig ist, wie der Käufer selbst.

Letzten Endes bleibt die Entscheidung natürlich bei Dir, was Du Dir von einem Messer erwartest und was du bereit bist dafür auszugeben. Ich selbst sage immer wieder das beide Messer, also handgeschmiedete und industriell Gesenkgeschmiedete, Messer Vor- und Nachteile haben, die jeder selbst abwägen muss und sollte.

 

Arten und Muster von Damast-Stahl

Durch das schräg schleifen und dem anschließenden Ätzvorgang von einem Stück Damast werden die unterschiedlichen Lagen sichtbar. Je nach Schleifwinkel können so verschiedene Feinheiten der Lagen erzeugt werden.
Damaststahl stelle ich von 5 bis etwa 1000 Lagen her. Alles darüber hinaus ist dann so fein, dass man es schon fast als Monostahl bezeichnen könnte und keine merkliche Marmorierung oder Relief ausbildet.
 
 

Wilder Damast

Wilder Damast bezeichnet das Damastmuster, bei dem der Schmied keinen Einfluss auf das Muster nimmt und es quasi „so lässt wie es kommt“. Jeder Hammerschlag beeinflusst durch Materialverdrängung das Muster. Zwar gibt jeder Schmied seine eigene Handschrift mit, da jeder aber etwas andere Techniken hat. Wie das Muster später aussieht, weiß im Stadium schmieden noch niemand.

 
 

Rosendamast

Hierbei wird das Muster durch Techniken der Oberflächenmanipulation wie zum Beispiel Verdrängen oder hervorholen von Lagen, so beeinflusst, dass es am fertigen Messer wie kleine und Große Rosen aussieht.

 

Wellendamst

HWellendamast entsteht wenn durch anschneiden oder einprägen von Schlitzen Material verdrängt oder entfernt wird, um darunterliegende Lagen sichtbar zu machen. Durch überschmieden bzw. geradeschmieden entsteht durch das sozusagen fehlende Material eine Art Wellenmuster.

 

Torsionsdamast

Torsion bedeutet drehen. Nichts anderes Geschieht beim Torsionsdamast. Der Stahl wird rund oder quadratisch geschmiedet und wird um seine Längsachse tordiert- also gedreht. Dadurch (jenachdem wie viel Material man später abträgt) wird so ein sehr interessantes Muster erzeugt.

Mosaikdamast

Das wohl aufwendigste Verfahren im Bereich des Damast-Schmiedens. Hierbei werden verschiedene Damaststähle zu einem zusammengefügt, zum Beispiel durch zwei oder mehr in unterschieldiche Richtungen tordierte Torsionsdamast, oder durch kleine Einlagen wie Stäbe können gezielt Muster erzeugt werden. Hier sind unter anderen Sterne, Muster wie Kreise und Formen uvm. machbar

 

Du siehst, es gibt nahezu nichts was nicht machbar wäre. Die eben aufgeführten Arten sind nur ein kleiner Ausschnitt aus dem was möglich ist. Falls Du mehr darüber wissen willst berate ich Dich gerne. Alle die oben aufgeführten Techniken der Mustersteuerung beherrsche ich und kann sie in Dein Messer einfließen lassen!

Griffmaterial

Um den Griff zu gestalten, verwende ich am liebsten stabilisiertes Holz- doch was ist das eigentlich ? Normales Holz das in einer Vakuumkammer mit einem Stabilisierungsharz durchzogen wird und anschließend aushärtet nennt man stabilisiertes Holz. Dieses hat viele Vorteile gegenüber unbehandelten Holz:

 

– es ist leicht zu polieren, dadurch kommt die Maserung des Verwendeten Holzes noch mehr zur Geltung

– das natürliche Wachstum wurde nahezu gestoppt. Es tritt fast kein Verzug oder Schwund mehr auf, dass durch Wassereinwirkung oft bei unbehandeltem Holz der Fall ist

– durch die Versiegelte Oberfläche ist es enorm Pflegeleicht und kann problemlos unter laufenden Wasser abgewaschen werden. Einlassen mit Öl ist nur sehr selten notwendig

– die versiegelte Oberfläche verhindert zudem das Eindringen von Keimen, Essensresten oder Handschweiß. Dadurch ist ein stabilisierter Holzgriff sehr hygienisch

 

Der Nachteil bei stabilisierten Hölzern ist aber der Preis. Rechnet man bei „normalen“ Holz einen Griffblock um die 40,00€ im Einkauf, kann ein stabilisiertes Holz gerne mal 80,00€ oder mehr kosten. Meiner Meinung nach, lohnt sich die Investition sehr, da man danach nahezu alle Probleme aus der Welt geschafft hat.

Des Weiteren kann man auch sonst spröde und zerbrechliche Materialien wie Mammutbackenzahn stabilisieren, um diesen etwas zäher und widerstandsfähig zu machen.

 

Ich stelle auch mein eigenes Griffmaterial her, so kann ich Farben, Muster und verwendetes Material genau auf Dich zuschneiden, so wie Du das am liebsten hättest.

...weitere Griffmaterialien

Natürlich gibt es noch andere Materialien die Du für Dein Individuelles Messer wählen kannst. Stabilisiertes Holz ist zwar ein schönes und pflegeleichtes Material, doch es geht noch weiter.

Zum einen gibt es da jede Menge – ich nenne sie einmal Kunststoffgriffe -, wie zum Beispiel

– G10, ein Glasfasergewebe, dass mit Epoxidharz verbunden wurde. G10 hat eine schön strukturierte Optik und Haptik. Ist recht günstig und enorm widerstandsfähig. Ausserdem ist G10 durch oftmals grelle Farben wie orange oder grün sehr gut geeignet für z.B. Outdoormesser oder Jagdmesser, da bei Verlust das Messer, es mehr oder weniger durch die „unnatürliche Farbe“ recht gut zu orten ist.

– Leinen-Micarta, ein Verbundstoff aus Leinen jeglicher Textur bzw. Farbe und Epoxidharz. Durch die Wahl der Farbe aus zum Beispiel schwarz und weiß, lässt sich ähnliches Muster wie bei Damaststahl erzeugen. Aber auch durch Bohrungen oder Rock-finish (kleinere Mulden und Vertiefungen die man am ganzen Griff einschleift) lassen sich sehr gute und schöne Griffe erstellen.

– In Epoxidharz eingelassenes, nahezu unendliche Möglichkeiten durch Farb-, und Materialwahl. Ich selbst habe schon Tannenzapfen, Kupfer-,Messingspäne, Holzreste oder Platinen von ausgedienten Computern in farbloses oder farbiges Epoxidharz eingegossen. Dadurch können Griffe dem Kunden perfekt angepasst werden und sogar auch Dinge mit sentimentalen Wert in klares Epoxidharz eingegossen werden. Denk doch einfach mal an die Möglichkeiten nach, vielleicht fällt dir was ein was du schon immer haben wolltest und gleichzeitig als Griff für ein Unikatmesser benutzen.

– Paracord, das sind Fallschirmleinen oder „Schnüre“, die es in verschiedenen Durchmessern und Farben gibt. Durch Farbkombinationen von zum Beispiel 2 verschiedenen Farben kann mittels spezieller Knoten bzw. Bindetechniken schöne Griffen entstehen. Der Vorteil dabei ist der sehr günstige Anschaffungspreis und die Eigenschaft den Griff selbst, nach eigenen Vorstellungen zu gestalten oder „umzubauen“. Für solche Messer müssen immer ein paar Bohrungen in den Griff eingearbeitet sein, damit die Knoten oder das Gebinde gut und sicher am Messer hält. Nachträglich ist auch noch das Bestücken mit einem anderen Griffmaterial möglich.

es gibt noch jede Menge mehr Griffe und Griffmaterialien, doch das würde den Rahmen dieser Seite sprengen. Wenn Du mehr wissen willst, kontaktiere mich doch einfach und lasse dich beraten, was für Dich am besten geeignet wäre! Du kannst natürlich auch einfach Im Internet nach „Griffmaterial Messer“ suchen, Ich bin mir sicher du wirst fündig.

 

es gibt noch jede Menge mehr Griffe und Griffmaterialien, doch das würde den Rahmen dieser Seite sprengen. Wenn Du mehr wissen willst, kontaktiere mich doch einfach und lasse dich beraten, was für Dich am besten geeignet wäre! Du kannst natürlich auch einfach Im Internet nach „Griffmaterial Messer“ suchen, Ich bin mir sicher du wirst fündig.

Bauarten von Messern

Es gibt 3 verschiedene „Bauarten“ von Messern, über deren Vor-, bzw. Nachteile man sich bewusst sein sollte, bevor man sich ein Messer auswählt, sei es von mir oder jeden anderen Hersteller.

Flacherl

Zum einen gibt es da die Bauart „Flacherl“ bzw. Flach-Erl oder auch Flachangelmesser genannt. Bei dieser Bauweise besteht das Messer von der Spitze bis zum Griffabschluss aus einem Stück Stahl. Dabei -wie der Name schon sagt- ist das Ausgangsmaterial ein Flachstahl aus dem vorne die Klinge herausgearbeitet wird und hinten ein Griffschalenpaar jeweils rechts und links aufgebracht wird. Sieht man also von oben auf das Messer, sieht man ein gerades Stück Stahl, welches sich durch die ganze Länge des Messers zieht. Für die Griffmontage werden sogenannte Pins, also meistens Runtmaterial aus Edelstahl, Messing, Kupfer, Kohlefaser  verwendet und quer durch den Griff und Flachangel gesteckt und vernietet oder verklebt. Dadurch werden Querkräfte oder Scherkräfte, die auf den Griff wirken aufgenommen.

Vorteile

  • Sehr hohe Formstabilität
  • extrem robust
  • schöner Griffkontrast
  • oftmals günstigerer Griff, gegenüber Griffblöcken
  • Auswahlmöglichkeit von Pins
  • meiner Meinung nach die beste Bauart für robuste Messer wie Jagd-, oder Outdoormesser

Nachteile

  • Gesamtgewicht steigt
  • gefahr des Rostens im Griffbereich wegen Handschweiß
  • Gesamtkosten steigen, durch fast doppelten Materialeinsatz des Stahls (je nach Klingenlänge)
  • perfekte Griffbalance oftmals nicht erreichbar, da der Griff schwerer als die Klinge ist

Steckerl

Des Weiteren gibt es die sogenannte „Steckerl“ bzw. Steck-Erl gennant. Bei dieser Bauweise wird das im hinteren Teil befindlichen Materials der Klinge in der Höhe oder jenachdem wie dick die Klinge ist, auch die Dicke, verjüngt und in ein Loch des Griffmaterials gesteckt. Die Befestigung erfolgt entweder mittels Kleben, oder wird rechtwinklig zum Messer durch den Griff und Erl vernietet. Durch diese Bauweise wird allerdings eine „Passung“ nötig, um den Übergang von Klinge zu Griff Lückenfrei zu schließen. Diese Stelle am Messer, muss perfekt „dicht“ sein, da sich hier sonst Bakterien oder Schmutz sammeln kann und schwer ausgewaschen werden kann. Allerdings kann diese Passung als Gestaltungsmöglichkeit dienen und zum Beispiel aus Damast oder hochglanzpoliertem Edelstahl oder Messing gebaut werden.

Vorteile

  • Messer wird sehr leicht
  • enorm ergonomischer Griff möglich
  • geringere Kosten, da weniges Material des Stahls
  • meiner Meinung nach die schönste Bauart für Kochmesser

Nachteile

  •  Griffblöcke oft etwas teurer in der Anschaffung
  • zusätzlicher Aufwand oder Kosten durch Passung
  • Schwachpunkt am Übergang zwischen Klinge und Griff

Integral

Als letztes ist noch die Integralbauweise zu erwähnen. Wobei man zwischen Teil-, bzw halbingtegral und Vollintegral unterscheiden muss. Halbintegral ist quasi eine Weiterführung der soeben erwähnten Steckerl-Bauweise, jedoch mit einem Unterschied. Die Passung fällt weg und wird durch Messerstahl ersetzt. Allerdings ist das Messer aus einem Stück gearbeitet. Zum Griff hin wird der Stahl durch einen Radius auf den letzen 1-2cm immer dicker, sodass er die Dicke und Form des Griffs erreicht. Sehr viele Messer der Industrie sind so gefertigt. Aber auch Unikate wie die, die ich herstelle werden oftmals so gefertigt.

Die Vollintegralbauweise, ist wiederum eine Weiterführung der Halbintegralbauweise und eine Kombination aus dieser und der Flachangelbauweise. Nach der „Passung“ oder „Griffanfang“, wird der Stahl rechtwinklig und apprupt auf die Dicke von einem Flachangelmesser gebracht, Meistens durch fräsen, und am Griffende wieder auf Griffstärke. In dieser von der Seite betrachtete „Nut“ bzw. Ausschnitt kann nun wie beim Flachangelmesser, Griffschalenpaare aufgesetzt werden.

Vorteile halbintegral

  • sehr gute Gewichtsverteilung und Balance am Zeigefinger
  • relativ geringes Gewicht
  • Viele Gestaltungsmöglichkeiten durch Form des Integrals
  • Schwachpunkt am Übergang zwischen Klinge und Griff beseitigt

Nachteile halbintegral

  •  höhere Gesamtkosten durch aufwendigere Bauart
  • pflegeleichtes Griffmaterial fast Pflicht, um spätere Lücken durch Verzug entgegenzuwirken

Vorteile vollintegral

  • schlichtweg Exklusiv und Nobel
  • Kontrastmöglichkeiten von Form und Material
  • meiner Meinung die schönste und prachtvollste Bauart für Messer für Liebhaber, Sammler und alle die es etwas ausgefallener wünschen

Nachteile vollintegral

  •  die wohl teuerste Bauweise
  • relativ hohes Gewicht durch viel Materialeinsatz von Stahl
  • nur von absoluten Profis herstellbar, da jede noch so kleine Ungenauheit sofort sichtbar ist und auf lange Zeit zu großen Problemen führen kann.

Du siehst, verschiedene Bauarten haben für deren jeweiligen Einsatzzweck gewisse Vor-, und Nachteile, über die man sich bewusst sein sollte. In der Industrie werden allerdings oft Kombinationen aus verschiedenen Bauarten verwendet um Kosten zu sparen oder die Herstellung so einfach wie möglich zu halten.

Was mir wichtig ist...

Eine so alte Handwerkskunst die über so viel Potential verfügt und so Vielseitig ist, in Form von Unikaten Messern an Dich weiterzugeben. Ehrlichkeit, Handarbeit und Liebe zum Detail sind mir wichtig. Heute gibt es unzählige Schummlereien im Internet, über die sich viele Messerbauer ärgern. Wer auf Handwerkskunst und Tradition Wert legt, ist bei mir genau richtig. Denn ich teile diese Passion!